re:up
Kunstaktion: Zirkuläres Bauen
Oktober 2021
September 2021
Die Planung der Wandkonstruktionen verfolgte drei Maximen:
1. Maximale Zirkularität
2. Minimale Schichtenanzahl
3. Lösbarkeit der Verbindungen
Die Herausforderung bei dem Versuch, diesen Maßgaben größtmögliche Geltung zu verschaffen, bestand darin, geeignete Materialien für die Wandkonstruktionen zu finden. Diese wurden in Holzständerbauweise errichtet. Am Beispiel des Innenbereichs des Containers lässt sich das Konzept veranschaulichen. Der Innenraum wurde mit OSB-Platten, die zuvor im Neuen Volkstheater geschürft wurden, verplankt. Durch das dampfdichte Verkleben der OSB-Platten konnte im Inneren auf eine Dampfsperre verzichtet werden. Wo ein Rückgriff auf recycelte Baustoffe nicht möglich war, wurde vereinzelt auf nachwachsende Baustoffe (z.B. als Abfallprodukt einzuordnendes Käferholz) zurückgegriffen.
Unter Verwendung verschiedener Wandstärken, verschiedener Materialien und verschiedener Dämmstoffe konnten im Ergebnis musterhafte Wandkonstruktionen errichtet werden, deren Verbindungen gänzlich lösbar sind.
Juli 2021
zum Materialkatalog ︎︎︎
Juni 2021
Durch die Nutzung natürlicher Ressourcen in langlebigen Produkten und Bauwerken haben sich in unseren Städten enorme Materiallager aufgebaut. Im Rahmen einer Masterthesis an der Fakultät für Architektur der TU München wird das Potential dieser urbanen Minen zur Ressourceneffizienz moderner Städte beizutragen im Selbstversuch erprobt und dokumentiert.
Gerade während der Corona-Pandemie werden im Stadtraum dringend Begegnungsorte ohne Konsumzwang benötigt. Aus diesem Grund wird das Ergebnis der Masterarbeit als Kunstaktion im öffentlichen Stadtraum platziert und soll als Interaktions- bzw. Informationsplattform zu den Themen Ressourcen-rückgewinnung und kreislaufgerechtes Bauen dienen.
Grob gesagt geht es darum die Potenziale der Stadt und der Architektur ganzheitlich aufzuzeigen und erlebbar zu machen. Konkret handelt es sich hierbei um einen alten Bürocontainer, der vor der Schrottpresse gerettet und ausschließlich mit wiederverwendeten Materialien, ergänzt von nachwachsenden Rohstoffen, als möglicher Wohnraum umgebaut werden soll. So werden die bestehenden Außenwände durch neu entwickelte, thermisch wirksame Wandkonstruktionen ersetzt. Hierbei sollen Potentiale und Schwierigkeiten des Zirkulären Bauens sowohl in der Materialbeschaffung als auch in, den heutigen Anforderungen entsprechenden, Wandaufbauten erprobt werden. In und an dem Container sollen im Rahmen einer Exposition Potentiale aufgezeigt und als ein gebautes Mockup im Maßstab 1:1 für die Stadtbevölkerung erfahrbar gemacht werden.
So sollen zum Einen die Prinzipien des Urban Mining, der Ressourceneffizienz, der Abfallvermeidung und des Zirkulären Bauens erklärt und zum Anderen die damit einhergehenden Möglichkeiten im Bezug auf Wohnraum, Sozialwirtschaft, Klimaschonung und Identitätsstiftung aufgezeigt werden.
Hierfür wird der Container auf dem Willy-Brandt-Platz positioniert, um diesen in einen Ort der Begegnung und des Austausches zu verwandeln.
Mit aktionistischen Mitteln kann im öffentlichen Raum mehr Platz geschaffen werden, wenn auch teilweise nur temporär. Zudem sind sie ein gutes Mittel, um öffentlich und medienwirksam auf die Missstände unser Gesellschaft hinzuweisen.
Ziel der Kunstaktion soll es sein das Bewusstsein für Themen der Ressourceneffizienz und der Nachhaltigkeit in der Bevölkerung zu stärken und einen positiven Ausblick auf den dringend benötigten Wandel unseres Bauwirtschaftens geben.
Treffen im Freien sind in der Corona-Pandemie zu einer beliebten und sicheren Alternative geworden. Doch nicht jeder hat einen eigenen Balkon oder kann sich den Besuch in der Außengastronomie leisten. Auch der Willy-Brandt-Platz bietet bisher keine frei zugänglichen Sitzmöglichkeiten und wird von den Freischankflächen der umliegenden Gastronomie dominiert. Die Installation soll Bürger*Innen die Möglichkeit bieten, sich im eigenen Viertel frei von Konsum aufzuhalten und einen Ort der Interaktion innerhalb der Nachbarschaft darstellen.
So soll der triste und aktuell wenig genutzte Willy-Brandt-Platz im Zeitraum vom 02. bis zum 17. Oktober in einen charaktervollen Ort der Riemer Nachbarschaft verwandelt werden.
zum Willy-Brandt-Platz ︎︎︎
Mai 2021
Als Narrativ der empirischen Studie dient die fiktive Aufstockung des Viertels München-Riem als Entwurf einer nachhaltigen Nachverdichtung. Dieser Standort eignet sich in besonderem Maße für diesen Entwurf.
Es kann die These in den Raum gestellt werden, dass bei der städtebaulichen Planung München-Riems hinsichtlich der Dichte Chancen verpasst wurden. Dies zeigt sich anschaulich an den aktuellen Überlegungen, das Viertel mit Hochhäusern aus Holz nachzuverdichten.
Die vorliegende Arbeit bietet einen Gegenentwurf zu diesen Bestrebungen. Anstatt bislang unbebaute Flächen erneut zu versiegeln, regt dieser Versuch an, die bestehenden Infrastrukturen zu nutzen. Indem die bereits vorhandenen Flachdächer aktiviert werden und Grundlage für eine Aufstockung bilden, kann das Potenzial der gebauten Infrastruktur voll ausgeschöpft werden. Eine solche Aufstockung liegt durchaus in der Sphäre des Realisierbaren. Dies nicht zuletzt deshalb, weil die Aufzüge bzw. Treppenhäuser der bestehenden Bebauung ohnehin regelmäßig bis auf das Dach reichen und so eine Erschließung ermöglicht wird.
Synergieeffekte können durch die Verwendung recycelter Baumaterialien erzeugt werden. Denn Aufstockungen müssen vor allem eines sein: leicht. Aus diesem Grunde sind Skelettbauweisen zu bevorzugen, welche sich wiederum hervorragend mit wiederverwendeten Baumaterialien umsetzen lassen. So wird ein ganzheitlich nachhaltiger Ansatz einer Nachverdichtung möglich.
gefördert durch