arabellahaus



eine Diagnose






Vorwort
Das vorliegende Buch bildet die Zusammenfassung des Projektteils meiner Masterarbeit. Gemeinsam mit dem Buch „über zirkulæres bauen“ fokussiert sich die Gesamtheit der Arbeit auf das Thema des klimagerechten Bauens. Wie auch der erste Teil geht es hierbei um Verantwortung. Die Arbeit befasst sich in diesem Zusammenhang mit dem Arabellahaus. Das in die Jahre gekommene Gebäude ist vom Abriss bedroht, die Bayerische Hausbau sieht keine ökonomische Zukunft in dem Haus. Die verfasste Arbeit stellt sich die Frage ob ein Abriss und Neubau zwar für den Investor ökonomisch einen Vorteil bringen kann, die Kosten die die Gesellschaft beziehungsweise die Volkswirtschaft in Form von CO2 Emissionen - und dem damit einhergehenden Beitrag zu einer Klimaerwärmung - zu tragen hätte aber in einem Missverhältnis zueinander stehen.”





thesen


1 das Arabellahaus ist in Hinblick auf die Klimagerechtigkeit und kulturelles Erbe zu erhalten

2 der Erhalt ist durch Einbindung von Fördermitteln dem Abriss und Neubau ökonomisch nicht unterlegen




resultierende Hypothesen:

zu 1 Wenn das Arabellahaus in Hinblick auf die Klimagerechtigkeit und kulturelles Erbe zu erhalten ist, dann kann/muss der Erhalt erreicht werden:

a) das Arabellahaus hat einen großen kulturellen Wert für die Stadt München. DieArbeit soll diesen Wert herausstellen und ein größerers Bewusstsein für das Haus und seine BewohnerInnen in der Stadt München bewirken

b) der Abriss Neubau des Subjekts stößt eine enorme Menge CO2 aus, dies gilt es angesichts der Klimakrise zu verhindern.

c) der Erhalt muss aktuellen Baunormen standhalten. Die Arbeit positioniert sich dazu auf Grundlage der Aussage von erfahrenen Fachplaner*Innen.

d) die Denkmalliste als Werkzeug der Nachhaltigkeit verstehen: Um das Haus akut vor einem Abriss zu bewahren auch könnte das Haus in die Denkmalliste aufgenommen werden. Dafür müssen die Argumente die zur Nichtaufnahme des Hauses führten widerlegt werden.

zu 2 Wenn der Erhalt durch Einbindung von Fördermitteln dem Abriss Neubau ökonomisch nicht unterlegen ist, dann kann/muss der Investor - die Bayerische Hausbau - den Bestand umbauen:

a) um eine finanziellen Anreiz für den Erhalt zu schaffen wird der Umbau des Hauses so geplant, dass möglichst viel Fördergelder abschöpft werden können

b) die angestrebten Förderung sollen insbesondere soziales und ökologisches Bauen fördern

c) eine Gegenüberstellung von Abriss Neubau und Erhalt zeigt den Handlungsspielraum von Förderungen in einer Baukultur die von Investoren dominiert wird


 



1 patientendaten



Richard Strauss

Arabella

Lyrische Komödie in drei Akten
von Hugo von Hofmannsthal
Uraufführung: 1.Juli 1933 in Dresden

Arabella ist die letzte der gemeinsamen Schöpfungen Hugo von Hofmannsthals und Richard Strauss. Die Handlung geht auf eine 1910 erschienene Novelle "Lucidor" zurück, der Hofmannsthal den bezeichnenden Untertitel: "Figuren zu einer ungeschriebenen Komödie" gegeben hatte. Für die Bühnenfassung sind zahlreiche Änderungen getroffen und FIguren eingeführt worden. Der Dichter hat die Komposition des Buches nicht mehr erlebt, Richard Strauss hat bei der Vertonung einige Umformungen des originalen Textes aus musikalischen Gründen Vorgenommen.

Ort und Zeit der Handlung: Wien 1860









2 verdachtsfall & erste diagnose



Die Bayerische Hausbau möchte das Arabellahaus aufgrund der veralteten Bausubstanz und den technischen Mängeln abreißen. In einer zweiten Diagnose muss aufgezeigt werden, wie der Erhalt nach neuen Bauvorschriften gelingen kann und der Eigentümer dadurch keine deutlichen Mehrkosten hat. Die Mehrkosten, die bei einem Abriss und Neubau die Volkswirtschaft in Bezug auf die Klimakrise zu tragen hätte, würden bei einem Erhalt und Umbau - durch Einbeziehen des Instruments der Förderung - deutlich geringer ausfallen. Es wird ein finanzieller Anreiz geschaffen, klimagerechtes Bauen konkurrenzfähig zu machen.

Der Erhalt des Hauses durch die Aufnahme in die Bayerische Denkmalliste ist nicht erfolgt, da die Architektur des Hauses nicht „besonders“ ist und ein Erhalt unverhältnismäßig wäre. Die Argumente zur Nichtaufnahme in die Denkmalliste sind diskussionswürdig und nicht eindeutig. Das Konzept Stadt im Haus ist im Gebäude angelegt. Um das Arabellahaus langfristig zu ertüchtigen müssen Veränderungen vorgenommen werden, daher ist eine Aufnahme in die Denkmalliste nicht richtig, da diese bewahren und nicht verändern soll. Dennoch sollte geprüft werden, ob sich der gesamte Arabellapark für den Ensembleschutz eignet.

Die Allgemeinheit hat ein Interesse am Erhalt des Hauses. Der Erhalt ist in Bezug auf die Klimakrise verhältnismäßig. Eine zweite Diagnose prüft vor allem die technische Machbarkeit.










3 zweite diagnose



Das Arabellahaus ist auf Grund seines kulturellen Werts erhaltenswert. Dieser bemisst sich aus der Musikgeschichte des Hauses mit den Musicland Studios, der Stellung des Hauses als erstes Boardinghaus Deutschlands, den unterschiedlichen sozialen Milieus die im Haus zusammen kommen, der speziellen Wohnform des Service-Wohnen und dem hohen ikonografischen Stellenwert den es für die Stadt München hat.

Das Arabellahaus ist ein Klimafaktor. Mit 13.000 t CO2 die im verbauten Material gelagert sind ist im Arabellahaus ebenso viel CO2 eingespeichert wie in der neu errichteten ökologischen Mustersiedlung im Prinz-Eugen-Park in München im Holz der gesamten neugebauten Wohnsiedlung.

Die Bausubstanz des Arabellahauses ist durch seine Kammstruktur mit den tragenden Wohnungstrennwänden sehr robust angelegt, die Schächtführung ist klar vertikal und an dem zentral gelegenen Flur angrenzend ausgeführt, Schächte können von dort aus Revisionen unterzogen werden. Das Gebäude kann einem Umbau standhalten. Die statischen, brandschutztechnischen und haustechnischen Konzepte sind umsetzbar und nicht übermäßig aufwendig im Verhältnis zu anderen Umbauten. Ein sukzessiver Umbau ist anzustreben, damit die Mieter*innen im Haus wohnhaft bleiben können und damit der Investor keinen Mietausfall erleidet. Dies ist bei einem sukzessiven und minimalinvasiven Umbau möglich.

Das Arabellahaus kann umgebaut werden.








4 vorstellung der instrumente



Um den Umbau für den Investoren lukrativ zu machen Bedarf es unterschiedlicher Instrumente die einen finanziellen Ausgleich im Vergleich zu einem Neubau schaffen. Die Mehrkosten, die bei einem Abriss und Neubau in Bezug auf die Klimakrise die Volkswirtschaft zu tragen hätte, sollten bei einem Erhalt und Umbau deutlich geringer ausfallen. So könnte ein finanzieller Anreiz geschaffen werden, um klimagerechtes Bauen konkurrenzfähig zu machen.

Als ein Instrument kann eine höhere Förderung für Umbau eine finanzielle Unterstützung bieten. Die KfW Förderung bietet für den Umbau einer Wohnung bis 150.000 Euro 40% Tilgungszuschuss, für den Neubau lediglich 15%. Das Münchner Förderprogramm Energieeinsparung (FES) bietet auf lokaler Ebene zusätzliche Zuschüsse für die energetische Sanierung eines Gebäudes.

Weiterhin kann die im Rahmen der Masterarbeit, auf Grundlage der NAWAROS-Förderung entwickelte Förderung für zirkuläres bauen in Teilen angewendet werden, wenn Bauteile die für den Umbau ausgebaut werden müssen in einem neuen Zusammenhang wieder eingesetzt werden, wie beispielsweise Fenster.

Ein weiteres Instrument, welches der Stadt München zur verfügung stünde ist das der erhöhten Ausnutzung. Bei einem Abriss und Neubau, wird dem Investor die gleiche Ausnutzung ermöglicht wie zuvor, dies ist im B-Plan vorgeschrieben. Um einen Umbau auch dauerhaft lukrativ zu machen kann hier eine erhöhte Ausnutzung ermöglicht werden und der B-Plan entsprechend angepasst.






5 operation








metamorphose einer wohnung





wohnungskatalog






minimalinvasive operation





grundriss




ansicht & schnitt






6 rehabilitation



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Ex Arabella

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